Jagdhunde

Jagdhunde

Früher – in Zeiten hoher Niederwildbestände – hatte man überwiegend Pointer und Setter für die Arbeit vor dem Schuss, also zum Wild suchen, Vorstehen und Nachziehen, und daneben Retriever zum Nachsuchen und Apportieren des geschossenen Wildes.

Heute werden überwiegend vielseitige Jagdgebrauchshunde eingesetzt, „Alleskönner“, die suchen und vorstehen, im Wasser und im Schilf arbeiten und nach dem Schuß zuverlässig jedes Stück Wild apportieren bzw. bei kleinen Nachsuchen zur Strecke bringen.

In Zeiten gestiegener Schalenwildbestände werden außerdem Stöberhunde für Drückjagden auf Schalenwild und Schweißhunde als Spezialisten für schwierige Nachsuchen eingesetzt.

Am Wasser und nach dem Schuss sind nach wie vor auch Retriever im Einsatz, für die Bauarbeit braucht man Teckel und Terrier.

Fast alle Jagdhunde haben etwas gemeinsam: sie sind in ihrem „Hauptberuf“ nur Saisonarbeiter, im „Nebenberuf“ sind sie Familienhunde, Begleithunde und manchmal Wachhunde. Entsprechend haben sich Haltung, Ausbildung und Führung unserer Hunde stark verändert. Heute werden die Hunde überwiegend im Haus gehalten, haben engen Kontakt zur Familie und werden (hoffentlich) von Anfang an auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet (Welpenfrüherziehung).

Auf Grund der geänderten Revierverhältnisse mit häufig sehr geringen Niederwildbeständen ist die Ausbildung von Vorstehhunden heute deutlich schwieriger geworden. Auch die Einarbeitung der Hunde am Wasser und die Organisation der entsprechenden Prüfungen ist unter den in Schleswig-Holstein geltenden gesetzlichen Einschränkungen komplizierter geworden. Die gestiegenen Schalenwildbestände – in Deutschland werden jährlich über 2 Millionen Stücke Schalenwild erlegt, wobei man bei 10 – 15 % mit Nachsuchen zu rechnen hat – haben dazu geführt, dass bei der Ausbildung heute viel mehr Wert auf das Stöbern bzw. auf die Fährtenarbeit gelegt wird.

Wichtig ist, dass jeder Hund, der jagdlich eingesetzt werden soll, eine entsprechende Prüfung abgelegt hat (VGP/ VPS; VSwP, VFsP; BP) Denn im Vergleich zu früher dürfen heute nur geprüfte, also vom Gesetzgeber legitimierte, Hunde auf der Jagd eingesetzt werden.